Neue Höhenflüge

01.11.2024

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Running & Fitness - Ausgabe 120, November 2024

Eine Frage, die sich gar nicht stellt

Am 13. Oktober, der Graz Marathon ist mit dem überraschenden Sieg eines Österreichers zu Ende  gegangen (siehe Seite 36), erhalte ich eine WhatsApp-Nachricht eines Freundes mit dem für mich kryptischen Text: „Wer soll das noch glauben?“ Wie jetzt? Dass in Graz alles mit rechten Dingen zugegangen ist? Ich hab mir nicht weiter den Kopf zerbrochen. Bei der Heimreise im Zug dann des Rätsels Lösung: Ruth Chepngetich läuft 2:09:56-Fabel-Weltrekord in Chicago, lese ich in den Sport-News. Jetzt verstehe ich: Wer soll da noch glauben, dass alles mit rechten – besser sauberen – Dingen ­ zugegangen ist? Damit hält der Marathon in Chicago jetzt beide Weltrekorde. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr war der später tödlich verunglückte Kelvin Kiptum in Chicago 2:00:35 gelaufen. Die Skepsis angesichts Chepngetichs Fabelzeit war und ist natürlich groß, und das muss erlaubt sein. Viel erstaunlicher war aber, dass plötzlich eine andere Frage im Fokus stand: Werden die Frauen die Männer im Marathon bald überholen? Die Österreicher  wurden es ja schon, der ÖLV-Rekord von Peter Herzog liegt bei 2:10:06 Stunden. Bei genauerem Vergleich stellt sich diese Frage aber überhaupt nicht. Im Gegenteil. Ruth Chepngetich liegt mit ihrer Zeit prozentuell sogar einen Hauch weiter über dem aktuellen Männer-Weltrekord als Paula Radcliffe mit ihren 2:15:25 (London 2003) zum damaligen Zeitpunkt (2:05:38, Khalid Khannouchi, USA, London 2002).

Viel Spaß beim Lesen und Laufen,
Claus Funovits

 

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