HYROX - Hybrid Obstacle Race Exercise

von Claus Funovits

Ein Sport, der süchtig machen kann

HYROX wurde 2017 in Hamburg gegründet und ist inzwischen in über 20 Ländern mit standardisierten Wettkämpfen vertreten. Das Konzept ist einfach und zugleich herausfordernd: Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer absolviert einen identischen Parcours, bestehend aus acht Kilometern Laufen, die in jeweils einem Ein-Kilometer-Abschnitt zurückgelegt werden. Nach den einzelnen Laufstrecken wartet jeweils eine funktionelle Übung – die sogenannten „Workout-Stationen“. Die acht Workouts sind immer in derselben Reihenfolge:

1. SkiErg (1.000 m)
2. Schlitten schieben (50 m)
3. Schlitten ziehen (50 m)
4. Burpee Broad Jumps (80 m)
5. Ruderergometer (1.000 m)
6. Farmers Carry (2 × 24–32 kg, 200 m)
7. Sandbag Lunges (100 m, 10–30 kg)
8. Wall Balls (75–100 Wiederholungen, je nach Kategorie)

Diese Kategorien sind:

• Einzelstarter (Men/Women, Pro oder Open)
• Doubles (2er-Teams, teilen sich die Workouts, laufen gemeinsam)
• Relay (4er-Teams, jeder übernimmt 2 Workouts + 2 Läufe)

Das Besondere an Hyrox Während andere Fitness- oder CrossFit-Wettkämpfe unterschiedliche Disziplinen mischen und oftmals stark auf Technikfertigkeiten setzen, ist Hyrox bewusst so gestaltet, dass es für jede und jeden zugänglich ist. Die Übungen erfordern keine hochspezialisierten Fähigkeiten, sondern setzen auf universelle Bewegungsmuster. Damit wird der Wettkampf zu einer sportlichen Herausforderung für Amateure ebenso wie für Profis.

Wettkampfformat und Kategorien

Diese Vielfalt macht Hyrox besonders attraktiv, da jede und jeder den passenden Einstieg findet – vom ambitionierten Ausdauersportler bis hin zum Fitness-Neuling, der vor allem Teamgeist erleben möchte. Darüber hinaus bietet die standardisierte Struktur einen entscheidenden Vorteil: Weltweit folgen alle Wettkämpfe demselben Ablauf. Dadurch lassen sich Zeiten und Ergebnisse international vergleichen – ähnlich wie bei einem Marathon. Wer einmal eine Hyrox-Zeit erzielt hat, kann diese mit Sportlerinnen und Sportlern auf der ganzen Welt vergleichen. 

Wie eine große Familie

Es sind aber nicht nur diese „ungemein komplexen konditionellen Anforderungen an die allgemeine Fitness“ (Willi Lilge, siehe auch Interview), die Hyrox in kürzester Teit so populär gemacht haben. Da kommt noch etwas anderes hinzu, ist der ehemalige Spitzenschwimmer Alexander Rončević überzeugt: „Es ist auch das Drumherum, die Gemeinschaft und das Zusammenrücken. Bei Hyrox kann man ein einsamer Kämpfer im Wettbewerb sein, aber alle sind davor und danach füreinander da. Das kannte ich vom Schwimmen nicht.“ Besonders dieses Gemeinschaftsgefühl ist es, das Einsteiger nach ihrem ersten Wettkampf in der Vordergrund rücken – und das man nicht mehr missen möchte. 

Läufer sind im Vorteil

Hyrox verlangt wie gesagt sowohl funktionelle Kraftausdauer als auch Laufstärke. Und das macht diesen Sport gerade für Ausdauerathleten wie Läufer und Triathleten so interessant, ist der Lauf- und Hyrox- Trainer Willi Lilge überzeugt: „Ein guter Läufer wird einem Kraftsportler gegenüber immer im Vorteil sein. Läufer können sich die Anforderungen der Workout-Stations leichter aneignen als Kraftsportler die nötige Ausdauer fürs Laufen.“

Die Faszination HYROX

Ein großer Erfolgsfaktor ist die besondere Atmosphäre bei den Events. Austragungsorte sind große Messehallen – etwa in der Messe Wien vom 6. bis 8. Februar 2026 – oder Arenen, in denen die Zuschauer die Athletinnen und Athleten hautnah anfeuern können. Die Stationen sind übersichtlich aufgebaut und die Spannung steigt bis zum Schluss. 

HYROX bald olympisch?

Hyrox ist auf jeden Fall mehr als nur ein kurzlebiger Fitnesstrend – es hat sich zu einer globalen Sportbewegung entwickelt. Und wie man hört, wollen die Erfinder Aufnahme ins Olympiaprogramm finden.
 

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